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Vom Kulturschock zu Kultur-schick

Nachdem die ersten zwei Wochen unseres neuen Kollegen Phillip Dellmann vorbei waren, dachte ich mir, ich befrage ihn zu seinen ersten Erfahrungen in einem selbstorganisierten Unternehmen um seine Eindrücke frisch und unverfälscht gespiegelt zu bekommen.

Der Fokus lag also explizit in der Unterschiedsbildung von Bruttoregistertonnenriesen zu agilem Arbeiten.

„Du, Björn, pu, das ist schon was ganz anderes hier“, war seine spontane Reaktion. „Aber verstehe mich bitte richtig: Ich sage das mit einem begeisterten Leuchten in den Augen!“

Beruhigt lehnte ich mich zurück und ließ ihn erzählen:

„Schema f? Gibt es hier nicht: Individuell wird auf einen jeden Kollegen und dessen Anliegen eingegangen. Bei mir war das in erster Linie die Einarbeitung, klar. Was mir dabei aber besonders positiv auffiel, war, dass eben nicht eine einzelne Person dafür „abgestellt“ war, sondern alle Kollegen die anliegenden Aufgaben so verteilten, dass die Inhalte mir jeweils von genau der richtigen Person beigebracht wurde.“

Und wer erlebt schon, dass sein Chef ihn bei der Einarbeitung zu sich nach Hause zu Frühstück, einem ausgedehnten Spaziergang und anschließendem Grillen einlädt?

„Das hier ist Arbeit, habe ich mir die ganze Zeit gesagt! Aber angefühlt hat es sich … irgendwie anders! Und das Tomahawk-Steak werde ich nicht so schnell vergessen“, lachte Phillip. Dieses „irgendwie anders“, diese Unterschiedlichkeit der Arbeitsweise: sie soll Spaß machen, man darf lachen, man wird um seine Meinung gefragt hatte er bisher zwar oft auf dem Papier gelesen, aber noch nie so direkt live erlebt. Vom ersten Tag an habe er das Gefühl gehabt, dieses Unternehmen mitgestalten zu können.

„Das macht zwar auch Druck, weil Verantwortung immer etwas mit Druck zu tun hat, aber ich nehme es nicht als Last war.“ Das hätte ihn anstatt dessen extrem motiviert, so Phillip weiter. Die gelebte Transparenz sei ein weiteres Schlüsselelement: Wenn man die Zahlen jede Woche aktualisiert vor sich liegen hat, sieht man den eigenen Beitrag, aber auch, wie es der Firma in Summe ginge und würde so beteiligter sein. Und das wäre für ihn nun wirklich neu gewesen: Alle Zahlen jederzeit zugänglich zu haben.

Das dritte positive sei für ihn das positive Menschenbild: Ganz im Sinne der „Theorie Y“ (vgl. Douglas McGregor) hätte er das Gefühl, dass man hier darauf vertraue, dass er sein bestes gebe und ihn und seine Arbeit nicht nachkontrollieren würde. Auch das gäbe ein gutes Gefühl.

Als ich ihn fragte, ob ich seine Aussagen für den Blog verwenden dürfe, lachte er erneut: „Pass aber auf – das liest sich bestimmt wie ein Werbeblock.“ Ist das so? Dann ist das eben so: Ist doch mal schön, wenn Werbung und Realität übereinstimmen.

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